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Lesung Artur Becker
-hha- Senden - Eine Nation, in der die Freiheit mehr wert ist als autoritäre Machtbestrebungen. In der kulturelle Wurzeln geschätzt werden und ein jeder willkommen ist. Und eine Nation, die auch den „unaufhörlichen Weltenbrand“ übersteht? Dieses „Kosmopolen“ – Artur Beckers Utopie – scheint in den heutigen Zeiten in weiter Ferne zu liegen. Doch seinen gebannten Zuhörern in Senden erschuf der polnisch-deutsche Autor diesen Staat moderner Europäer vielschichtiger Identitäten mit Leichtigkeit.
Und bewies dabei, wie verwoben die Nachbarländer Deutschland und Polen sind: Becker, 1968 im polnischen Bartoszyce geboren und 1985 nach Deutschland ausgewandert, lässt sich ohne Zweifel als Experte für diese Beziehung bezeichnen. „Artur Becker ist jemand, der das komplexe deutsch-polnische Verhältnis authentisch kennt“, erklärte auch Hans-Jürgen Pohl, Vorsitzender der deutsch-polnischen Gesellschaft, die die Lesung am Freitag mit der Gemeinde Senden organisiert hatte.
„Ich kam nicht – obwohl es verständlich gewesen wäre – mit Hass im Herzen nach Deutschland“, stellte der Schriftsteller klar. Mit seinen Werken „Drang nach Osten“ und „Kosmopolen“ setzte sich Becker, der aus dem ehemaligen Ostpreußen stammt, auch bei der Lesung in Senden für Völkerverständigung ein. Ohne dabei aber die in der Vergangenheit begangenen Verbrechen der Deutschen im überfallenen und besetzten Polen außer Acht zu lassen.
Den zahlreichen Zuhörern im Bürgersaal des Rathauses brachte der Schriftsteller mit Auszügen aus seinen Romanen und Essays nicht nur seine Jugend im Internat in der DDR oder Perspektiven auf den historischen Sozialismus in Polen näher, sondern auch die Macht der Sprache und Erklärungsversuche für die PIS-Partei in seinem Heimatland. Trotz politisch eher düster erscheinenden Zeiten, geprägt von Brexit und wachsendem Populismus, hielt sich Becker an der Hoffnung fest und bekannte sich zu seiner freiheitsliebenden, offenen und demokratischen Utopie: „Mein größter Erfolg ist es, auch aus Deutschen Kosmopolen zu machen“, betonte der Autor.
Westfälische Nachrichten 01.04.2019
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13. Bigos-Essen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft
Senden - Gut 80 Gäste begrüßte Hans-Jürgen Pohl (rechts), Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Senden (DPG), zum nunmehr 13. Bigos-Abend am Donnerstag im Foyer der Steverhalle. In bewährter Weise waren wieder von mehreren Teams vorab die verschiedensten Bigos-Varianten gekocht worden, teilt die DPG mit. Pohl übermittelte auch aus der Partnerstadt Koronowo die guten Wünsche zum Gelingen des Abends.
Der Stellvertretende Bürgermeister Alfons Hues betonte in seinen Grußworten, dass in den Zeiten des weltweit schweren, politischen Fahrwassers, der Wert von Städtepartnerschaften wie zwischen Senden und dem polnischen Koronowo gar nicht hoch genug einzuschätzen sei.
Im Lauf des Abends kündigte der Vorsitzende der DPG Senden für 2019 vorgesehene Aktivitäten an. So wird in Kooperation mit der Gemeinde Senden am 29. März (Freitag) im Bürgersaal des Rathauses eine Autorenlesung veranstaltet. Zu Gast sein wird der namhafte polnisch-deutsche Romancier, Essayist, Lyriker und Publizist Artur Becker, heißt es in der Mitteilung.
Vom 15. bis 19. Mai bieten die DPG Senden und Lüdinghausen eine gemeinsame landwirtschaftliche Exkursion nach Nysa/Neiße in Schlesien an.
Als Höhepunkt der diesjährigen Vorhaben ist die Bildungsreise vom 15. bis 22. August nach Schlesien vorgesehen.
Weitere geplante Veranstaltungen können der neu gestalteten Homepage der DPG entnommen werden. www.dpg-senden.de
Westfälische Nachrichten 30. Januar 2019
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Bösensell - Konstanz prägt die Deutsch-polnische Gesellschaft, Senden. Denn als Vorsitzender fungiert weiterhin Hans-Jürgen Pohl, ergab die Mitgliederversammlung. Angesichts von Krisen in der EU wurde die Partnerschaft auf unterschiedlichen Ebenen als besonders bedeutsam betrachtet.
Die Vorstandswahlen gingen bei der Mitgliederversammlung der Deutsch-polnischen Gesellschaft (DPG) Senden im Landgasthof Sendes leicht von der Hand. Einstimmig in allen Punkten. Vorsitzender bleibt auch nach zwölf Jahren weiterhin Hans-Jürgen Pohl. Den Vorstand komplettieren Stellvertreterin Grazyna Maria Brandes, Kassierer Wolfgang Müller, Schriftführerin Claudia Raphael-Howar sowie die Beisitzer Vera Prengel, Franz-Josef Lintel-Höping, Andreas Janotta und Leander Vierschilling. Was den Abend spannend machte, waren die Sorgen und Hoffnungen um den Zustand deutsch-polnischer Beziehungen auf Regierungsebene.
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Deutsch-Polnische Gesellschaft pflegt Kontakte beim traditionellen Bigos-Essen
-dk- SENDEN. Wenn Hans-Jürgen Pohl, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) Senden, zum Bigos-Essen lädt, wird es im Foyer der Steverhalle eng. Sehr eng. So auch am Donnerstagabend.
Schon beim Öffnen der Eingangstür wehte dem Besucher der Duft von gesottenem Fleisch, heißem Kraut und deftigem Rauchfleisch entgegen. Ein verführerischer Duft. Erst recht für die Menschen, die seit Jahren enge Beziehungen zu ihren Freunden im polnischen Koronowo pflegen. Von denen, die von dort an die Stever gezogen sind, gar nicht erst zu reden.
Auf einer Großbildleinwand projezierte inzwischen Reiner Brandes farbenprächtige Fotos aus dem Land zwischen Weichsel und Memel. Bilder, die im vergangenen Jahr während einer Fahrt der Sendener Gruppe in die Masuren entstanden sind. Schnappschüsse, die passend zu den allgegenwärtigen Düften, Heimweh in die Mienen malte.
- Dr. Markus Krzoska (Gießen): Wohin steuert Polen?
- Deutsch-Polnische Gesellschaft: „Antideutsche Rhetorik bestürzt“
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- Deutsch-Polnische Gesellschaft - Freunde feiern das Zehnjährige
- Pflege der freundschaftlichen Bande
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