- Details
Freundschaften pflegen durch gemeinsame Erlebnisse
Freundschaften werden gerade durch gemeinsame Erlebnisse und einen regelmäßigen Austausch gepflegt. Um „alte Bekannte“ zu treffen, aber auch neue Kontakte zu knüpfen, waren am vergangenen Wochenende daher Gäste aus den beiden Partnerstädten nach Senden gekommen. Aus Jessen in Sachsen-Anhalt kamen am Freitag neun Gäste, darunter auch der Bürgermeister Michael Jahn. Aus Koronowo in Polen waren insgesamt sechs mit dem Bürgermeister Patryk Mikolaiewski angereist. Die Gruppe folgte der Einladung von Bürgermeister Sebastian Täger, der absichtlich das Wochenende mit dem Sendener Lichterabend ausgewählt hatte.
Die Delegation aus Koronowo (links), Bürgermeister Täger in der Mitte und den Gästen aus Jessen (rechts).
Hier beim Unternehmensbesuch bei Langguth.
Abwechslungsreiches Wochenende
Astrid Balke und Annika Groh aus der Gemeindeverwaltung organisierten den Aufenthalt der Delegation und auch der Beigeordnete Holger Bothur begleitete die Gruppe. Diese erwartete ein abwechslungsreiches Programm: Neben einigen gemeinsam verbrachten Mahlzeiten gab es zum Beispiel einen Rundgang durch den neu gestalteten Sendener Ortskern und an den Hafenplatz. Aber auch eine Betriebsführung bei der Firma Langguth wurde angeboten. „Sehr interessant fanden die Gäste die internationalen Handelsbeziehungen des Unternehmens. Außerdem wunderte sich der ein oder andere Gast darüber, was alles beim Bau einer Etikettier-Maschine berücksichtigt werden muss“, berichtet Groh von dem Besuch.
Zu einem Abendessen kamen einige Lokalpolitiker und Mitglieder der Gemeindeverwaltung dazu. So entstand ein reger Austausch in gemütlicher Atmosphäre. Das Highlight bildete dann der Besuch des Lichterabends. In zwei Gruppen genossen die Gäste vor allem die Show „Flames of water“ im Cabriobad.
Die Organisatorinnen sind überzeugt: „Es war ein tolles, kulturell vielfältiges Wochenende, bei dem neue Bekanntschaften geknüpft wurden. In diesem Zusammenhang möchten wir uns herzlich bei den Mitgliedern der Deutsch Polnischen Gesellschaft bedanken, die uns begleitetet haben und als Dolmetscher einen unersetzlichen Beitrag zur einfachen Verständigung geleistet haben.
Hintergrund zu den Städtepartnerschaften:
Der Besuch in Senden sollte einen weiteren Anlass zur Belebung der partnerschaftlichen Beziehungen bieten. Diese sind bereits etabliert: Im Jahr 2020 konnten die Partnerstädte ihre Jubiläen „30 Jahre Jessen“ und „10 Jahre Koronowo“ aufgrund der Corona-Pandemie nicht feiern. Dennoch bestehen viele Kontakte der Bürgerinnen und Bürger nach Jessen und Koronowo, auch die Feuerwehren aus Senden und Jessen sind freundschaftlich verbunden.
2022 war bereits eine Delegation aus Polen in Senden und pflanzte einen „Baum der Freundschaft“. Mit der Partnerstadt Koronowo verbindet Senden darüber hinaus der schulformübergreifende Schüleraustausch. Seit 2004 verbringen Schülerinnen und Schüler aus Senden einige Tage in der Partnerstadt und empfangen den Gegenbesuch aus Polen später in ihren Familien. Sowohl den Schüleraustausch als auch die Städtepartnerschaft an sich wurden maßgeblich vom ehemaligen Bürgermeister Koronowos, Stanislaw Gliszcynski, unterstützt. Dieser ist leider bereits verstorben.
Gemeinde Senden - Aktuelles 02.09.2025 www.senden-westfalen.de
- Details
Die Bildungsreise führte die Reisegruppe aus Senden und Umgebung an die Orte Oświęcim/Auschwitz und Krakau, die mit der deutsch-polnischen Geschichte in besonderer Weise verbunden sind und existenzielle Fragen aufwerfen. Achtzig Jahre nach Kriegsende und der Befreiung der Konzentrationslager besuchte die Reisegruppe der DPG-Senden die Gedenkstätten von Auschwitz/Birkenau und bedeutende Geschichtsorte in Krakau.
Auschwitz war das größte deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager. Die Gruppe besuchte das sogenannte Stammlager wie auch Birkenau, den Ort, der später zum Symbol des Holocaust wurde. Von den mindestens 1,3 Millionen Menschen, die aus allen Teilen des besetzten Europas nach Auschwitz deportiert wurden, starben 1,1 Millionen.
Die Auseinandersetzung sollte intensiver sein. Deshalb gehörten auch ein Rundgang durch das ehemalige jüdische Viertel der Stadt Oswiecim, die bis zur Naziherrschaft von einer jahrhundertealten jüdischen Tradition geprägt war, und eine Fahrt in das sogenannte Interessengebiet mit den Nebenlagern, die heute nicht mehr kenntlich gemacht sind, zum Programm.
Einen anderen Blick auf Auschwitz und die vergangenen Geschehnisse ermöglichten der Gruppe die Besuche in den Konservierungswerkstätten der Gedenkstätte und der Besuch der Ausstellung der Bilder von Marian Kolodziej im Franziskanerkloster Harmęże.
Eine Konservatorin berichtete von Schuhen, von Brillen, von Kämmen, Emailleschüsseln, Koffern, gestrickten Babyschuhen, von Briefen, die dort restauriert werden. „Hinter jedem Gegenstand steht ein Menschenleben, das ausgelöscht werden sollte. Wir machen es wieder sichtbar. Manchmal gelingt es, dem Opfer auch wieder seinen Namen zu geben“, sagte die Konservatorin Margrit Bormann.
Im Franziskanerkloster in Harmęże sind die Bilder von Marian Kołodziej, eines Überlebenden verschiedener Konzentrationslager, ausgestellt, die seine leidvollen Erfahrungen und Erlebnisse spiegeln. Als Ausdruck seines Innenlebens sind sie eine wirkungsvolle Ergänzung zu den Informationen in der Gedenkstätte.
„Das ist mein besonderes Auschwitzerlebnis“, äußerte eine Teilnehmerin.
Kunstinteressierte konnten sich mit dem „Birkenau-Zyklus“, vier Gemälden Gerhard Richters aus dem Jahre 2014, auseinandersetzen. Den Künstler beschäftigte die Frage, ob und wie der Holocaust überhaupt darstellbar sei. Er setzte sich intensiv mit vier Fotografien eines jüdischen Häftlings, der die Fotos heimlich gemacht hatte, auseinander. Er wurde ebenso wie seine Helfer, die die Fotos aus dem Lager schmuggelten, in Birkenau ermordet. Eine Reproduktion des Zyklus in Form von Editionsexemplaren befindet sich als Dauerleihgabe durch Gerhard Richter an das Internationale Auschwitz Komitee vor Ort in Oświęcim. Diese werden auf dem Gelände der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim / Auschwitz in einem von ihm entworfenen und konzipierten Gebäude unweit der Gedenkstätte ausgestellt.
Die nachfolgenden Tage verbrachte die Gruppe in Polens „heimlicher Hauptstadt“ Krakau, die sich noch immer als kultureller Mittelpunkt des Landes versteht. Es ging darum zu verstehen, warum Krakau als der polnische „Symbolort“ gilt und wie das Selbstverständnis Polens hier Ausdruck findet. Die Spurensuche brachte eine besondere Verflechtung der deutschen und polnischen Geschichte hervor. Am Beispiel des Ortes und der Verbrechen, die Nazis dort begangen haben, wurde bewusst, wie besonders der in den 1960er Jahren einsetzende Versöhnungsprozess zwischen Polen und Deutschen einzuschätzen ist.
Auch als eines der größten Zentren des jüdischen Lebens in Europa vor dem Holocaust wurde Krakau wahrgenommen. Noch immer spiegeln sieben erhaltene Synagogen und eine Vielzahl von Bethäusern diese besondere jüdische Kultur. Ein Rundgang führte auch in die Bereiche des ehemaligen Ghettoplatzes und der „Schindlerfabrik“. Einige Teilnehmende nutzten das Angebot, das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Plaszow, durch den Schindlerfilm bekannt geworden, aufzusuchen.
Während des Aufenthalts gab es auch Raum zu freien Gestaltung, sodass die Teilnehmenden auch eigenen Interessen nachgehen konnten.
Die geschichtliche Verknüpfung zwischen Deutschland und Polen wurde der Reisegruppe behutsam durch das gesamte Programm und dessen Reihenfolge sowie durch die professionellen deutschsprachigen Stadtführerinnen vor Ort erläutert und sichtbar gemacht.
Allen Teilnehmenden wurde bewusst, in welcher besonderen Verpflichtung sie stehen, diese Ereignisse zu erinnern, damit sie und alle anderen die Geschichte nicht noch einmal erleben müssen.
Sowohl das Vorstandsteam der DPG-Senden als auch die Reisegruppe waren sich einig, dass sie viel dazugelernt haben. Die Vorsitzende Grazyna Maria Brandes resümierte: „Dank Eurer Unterstützung als Reisegruppe und der ausführlichen Reisevorbereitung war es eine äußerst gelungene und lehrreiche Reise!“
Polen ist eine Reise wert – wir kommen wieder! Darin waren sich alle Reisenden einig!
Deutsch-Polnische Gesellschaft Senden e.V. 08.08.2025
- Details
SENDEN. Die Bildungsreise der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) Senden führte die Reisegruppe aus Senden und Umgebung an die Orte Oświęcim/Auschwitz und Krakau.
Auschwitz war das größte deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager. Die Gruppe besuchte das sogenannte Stammlager wie auch Birkenau, den Ort, der später zum Symbol des Holocaust wurde, berichtet die DPG Senden. Von den mindestens 1,3 Millionen Menschen, die nach Auschwitz deportiert wurden, starben 1,1 Millionen. Die Auseinandersetzung sollte intensiver sein, befindet die DPG Senden. Deshalb gehörten auch ein Rundgang durch das ehemalige jüdische Viertel der Stadt Oswiecim und eine Fahrt in das sogenannte Interessengebiet mit den Nebenlagern zum Programm. Einen anderen Blick auf Auschwitz und die vergangenen Geschehnisse ermöglichten der Gruppe die Besuche in den Konservierungswerkstätten der Gedenkstätte und der Besuch der Ausstellung mit Bildern von Marian Kolodziej im Franziskanerkloster Harmęże.
Die Gruppe verbrachte auch Zeit in Krakau, das sich noch immer als kultureller Mittelpunkt des Landes versteht. Es ging darum, zu verstehen, warum Krakau als der polnische „Symbolort“ gilt und wie das Selbstverständnis Polens hier Ausdruck findet.
Allen Teilnehmenden der Reise wurde bewusst, in welcher besonderen Verpflichtung sie stehen, an diese Ereignisse zu erinnern, damit sie und alle anderen die Geschichte nicht noch einmal erleben müssen, teilt die DPG Senden abschließend mit.
Westfälische Nachrichten 08.08.2025
weiter zum detaillierten Bericht
- Details
Zum 17. Mal trafen sich Mitglieder der Deutsch-Polnischen Gesellschaft und Gäste zu einem gemütlichen Beisammensein. Fleißig wurde dafür in Kleingruppen zu Hause das polnische Nationalgericht Bigos gekocht. Die unterschiedlichen Varianten, auch die vegetarische Variante schmeckten den Teilnehmenden besonders lecker mit Salzgurken und Brot. Nach polnischer Sitte gab es fast direkt nach dem Essen Kuchen und Kaffee. Dabei freuten sich viele über das Wiedersehen und klönten ausgiebig miteinander.
Der DPG-Vorstand bedankt sich bei allen Helfern und Helferinnen, insbesondere aber bei den Musikern Rolf und Jürgen, die für die musikalische Begleitung sorgten.
Es war ein gelungenes Fest! Darin waren sich der Vorstand und alle Teilnehmenden einig.
Bilder: Winfried Schäfer, Senden
Deutsch-Polnische Gesellschaft Senden, Januar 2025
- Viel Mundendes zwischen Buchdeckeln
- Verein stellt sich neu auf
- Zu Partnerstadt informiert
- Orte mit besonderer Bedeutung
- Jugendaustausch als stabiles Fundament
- Feierliche Abschlussveranstaltung des Richeza-Preises mit Ministerpräsident Hendrik Wüst
- Erlös unterstützt Menschen aus der Ukraine in Polen
- „Zwischen uns und Weimar liegt Buchenwald.“ (Richard Alewyn)